Kategorie: Allgemein

(33) Wenn der Körper schmerzt und die Seele weint

Heute erzähle ich die Geschichte eines Patienten, der immer um dieselbe Uhrzeit mit immer denselben Schmerzen aus dem Schlaf gerissen wurde. Und wie es verblüffend schnell gelang, wieder zu einem ungestörten Schlafverhalten zurückzukehren.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Es ist einer der Tage, an denen ich mit keinen Überraschungen rechne. Alle meine Patientinnen und Patienten und deren Anliegen sind mir bekannt. Die anstehenden Behandlungen sind bereits im Vorfeld festgelegt worden. Ich habe daher die Termine ohne Zeitpuffer geplant.

Hin und wieder genieße ich die unaufgeregte Routine solcher Arbeitstage. Aber an diesem Montagmorgen, Anfang Mai 2020, sollte mich mein erster Patient doch tatsächlich aus dem Takt bringen.

Der Patient, der mich überraschte

Für gewöhnlich kommt mein Patient, Ende 70, nennen wir ihn Erwin, zehn Minuten vor dem vereinbarten Termin. Wenn ich ihm öffne, erklärt er sofort verschmitzt: „Ich weiß, ich bin mal wieder zu früh dran. Aber ich kann es einfach nicht lassen.“ Man kann ihm nicht böse sein.

„Das macht überhaupt nichts“, entgegne ich in diesem Fall immer. „Kommen Sie herein und fühlen Sie sich wie zu Hause.“

Erwin geht dann in das Behandlungszimmer und macht es sich sofort auf der Massageliege bequem. Er freut sich auf die monatliche Fußreflexzonenmassage. Seit ich ihn von einem früheren Leiden mit eben dieser Methode befreit habe, kommt er regelmäßig zur Behandlung.

„Damit ja nicht wieder etwas entsteht“, erklärt Erwin. „Und außerdem tut es einfach gut und entspannt rundum.“

Ich schalte in der Zwischenzeit die Entspannungsmusik ein und das Telefon aus und folge ihm in das Behandlungszimmer.

„Alles gut bei Ihnen, Frau Witschas?“ Er schaut mich an.

„Ja, danke. Alles bestens. Wie immer. Und bei Ihnen?“ Ich setze mich auf meinen Rollhocker.

„Danke, ich kann nicht klagen. Wenn es so bleibt, dann bin ich zufrieden.“ Entspannt lehnt er sich zurück.

„Na, dann hätten wir ja das Wichtigste für heute schon besprochen“, erwidere ich und beginne mit der Fußreflexzonenmassage.

Es ist ein kleines Ritual, das mit den Jahren entstand und das uns doch immer wieder schmunzeln lässt.

Heute ist jedoch alles anders

Es ist 7:50 Uhr. Ich warte. Es ist 7:55 Uhr. Ich warte noch immer. Es ist 8:00 Uhr. Ich frage mich gerade, ob ich noch warten oder ob ich Erwin anrufen soll, als es auch schon an der Praxistür klingelt.


Ich öffne und Erwin begrüßt mich mit den Worten: „Guten Morgen, Frau Witschas. Heute bin ich mal pünktlich.“

„In der Tat“, entgegne ich. „Ich dachte schon, Sie hätten den Termin vergessen.“

Ich stelle fest, dass ich ein wenig aus dem Konzept gekommen bin. „Machen Sie es sich doch bitte auf der Massageliege bequem. Ich bin gleich bei Ihnen.“

Schlaflos in Malsch

Als ich ins Behandlungszimmer komme, stelle ich fest, dass Erwin nicht auf der Liege zu finden ist, sondern auf einem Stuhl. Ich setze mich ihm gegenüber, und noch bevor ich etwas sagen kann, fragt mich Erwin, wie ich letzte Nacht denn geschlafen hätte.

Ich runzle meine Denkerstirn und schaue ihn verwundert an. Nachdem ich kundgetan habe, dass ich gut geschlafen hatte erfahre ich, dass er eine schlaflose Nacht hinter sich hat. Überhaupt hätte er seit einigen Nächten einen sehr schlechten Schlaf. Er wache immer um die gleiche Uhrzeit mit den immer gleichen Schmerzen auf.

Er wäre schon beim Hausarzt gewesen. Das Blutbild sei unauffällig. Jetzt hat er noch einen Termin beim Orthopäden. Aber er sei sich nicht ganz sicher, ob der ihm helfen könne.

Erwin schaut mich mit einer Mischung aus Verzweiflung und hoffnungsvoller Erwartung an.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Fragen über Fragen

Wie ich ihm so zuhöre, bekomme ich das Gefühl, dass er etwas anderes auf dem Herzen hat als seine schmerzvoll durchwachten Nächte.

Vorsichtig beginne ich zu fragen: Wo verspüren Sie denn die Schmerzen? Wie stark sind sie? Wie würden Sie die Schmerzen beschreiben? Um welche Uhrzeit genau werden Sie wach? Und wie lange geht das schon so?

Also erfahre ich von Erwin, dass er seit zwei Wochen nicht mehr durchschläft und immer um exakt vier Uhr morgens aufwacht. Die Schmerzen seien beidseitig. Als ich ihn auffordere mir zu zeigen wo genau diese Schmerzen sind, stelle ich fest, dass es die Nierengegend ist, die sich ihm mitteilt.

Ich überlege kurz:

Alle unsere Organe haben eine bestimmte Uhrzeit, in der sie sehr aktiv sind, und ebenso eine Uhrzeit, in der sie sozusagen „schlafen“.

Ich weiß auch, dass die Lunge zwischen drei und fünf Uhr morgens die stärkste Aktivität zeigt. Aber die Nieren arbeiten erst zwischen 17 und 19 Uhr auf Hochtouren.

Ich hatte das Gefühl, dass mir noch ein Puzzleteil fehlt, um das Ganze zu sehen.

Noch mehr Fragen

Als ich wissen will, ob ihm etwas Sorgen bereitet oder irgend etwas vorgefallen sei, das ihn beschäftigt, bekomme ich sofort zur Antwort, dass alles in Ordnung sei. Er hätte keine Probleme. Seiner Frau ginge es auch gut. Er hätte keinen Grund zu klagen.

Nachdenklich schaue ich ihn an. Mein Gefühl sagt mir, dass da noch mehr sein muss.

Ich gebe vor, sehr ratlos zu sein und schlage ihm vor, mal einen Blick in mein Buch zum Thema „Organuhr“ zu werfen.

„Die Lunge ist das Organ, welches für Mut, Distanz und Loslassen steht“, lese ich Erwin vor. „Und die Niere ist das Organ, das für Furcht, Angst und die Beziehung zu anderen Menschen steht.“

Die entscheidende Frage

Unschuldig schaue ich Erwin an und frage ihn: „Was war denn vor genau zwei Wochen Besonderes? Gab es vielleicht ein Erlebnis, von dem Sie sich nicht distanzieren können, weil Ihnen der Mut dazu fehlt?

„Ja, Sie haben recht“, meint Erwin. „Da gibt es schon etwas, das mich sehr belastet.“

Und jetzt muss ich keine Fragen mehr stellen, denn Erwin redet sich alles von der Seele.

Belastendes ganz einfach loslassen

Ich sehe, dass ihm nicht die Schlaflosigkeit Sorgen bereitet, sondern sein Gedankenkreisen um das Erlebte. Aus Erfahrung weiß ich, dass Erwin offen für Neues ist und schlage ihm vor, einfach ein Experiment mit mir zu machen.

Während er an sein belastendes Erlebnis denkt, führe ich eine Übung durch, die seine beiden Gehirnhälften sozusagen in „Gleichklang“ bringt. Dies führt dazu, dass das damit verbundene negative Gefühl sofort weg ist und man sich unmittelbar besser fühlt.

Ich lasse Erwin noch an einige andere Dinge denken, die in Zusammenhang mit dem Erlebten stehen und wiederhole die Übung noch mehrere Male.

Als wir uns verabschieden, meint Erwin, dass er sich doch tatsächlich schon viel besser und um ein ganzes Stück leichter fühlt. „Und das alles sogar ohne Fußreflexzonenmassage“, fügt er augenzwinkernd hinzu.

Der glückliche Patient

Seit diesem Tag schläft Erwin wieder jede Nacht durch, hat keine Schmerzen mehr und kann sich inzwischen gut distanzieren. Er genießt wieder die monatliche Fußreflexzonenmassage und ist ganz eins mit sich selbst.

Doch kürzlich meinte er: „Frau Witschas, Sie haben mir ja neulich so gut geholfen. Ich hätte da jetzt ein anderes Problem. Seit einigen Tagen weckt mich meine Katze jeden Morgen um exakt drei Uhr. Hätten Sie dafür vielleicht auch eine Lösung …?“

Wenn auch Sie Unangenehmes oder Belastendes loslassen möchten, helfe ich Ihnen gerne dabei. Scheuen Sie sich nicht, um Hilfe zu bitten.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas

(32) Wie der Wunsch nach einer Ernährungsumstellung das ganze Leben umkrempeln kann

Heute erzähle ich die Geschichte einer Patientin, die dachte, dass sie glücklich und zufrieden sei, wenn sie ihr Übergewicht reduzieren würde. Aber schlussendlich kam alles ganz anders als geplant.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Einer der wenigen Bereiche, die ich in meiner Praxis nicht abdecke, ist die Ernährungsberatung.

Der eine Grund ist der, dass es gut ausgebildete Ernährungsberater gibt, die mehr wissen als ich.

Der andere Grund ist, dass ich tief in meinem Inneren davon überzeugt bin, dass jeder Mensch genau weiß, was ihm guttut und was nicht. Dass er weiß, was er essen sollte und was nicht. Und in welcher Menge und zu welcher Tageszeit.

Dennoch werde ich immer mal wieder mit diesem Thema konfrontiert und um Ernährungsempfehlungen gebeten.

Wenn ich dann aber beginne, Fragen zu stellen, anstatt Tipps zu geben, sind meine Klienten bzw. Patienten häufig erst einmal irritiert. Nicht deswegen, weil ich Fragen stelle, sondern über die Art der Fragen.

Mich interessiert, ob mein Gegenüber überhaupt abnehmen möchte. Und wenn ja, warum bzw. für wen? Wenn das geklärt ist, dann frage ich erneut nach dem warum. Das mache ich dann so lange, bis man erkennt, dass man sich womöglich um eine ganz andere Baustelle kümmern muss.

Eine überraschende Entscheidung

Vor längerer Zeit suchte mich eine Klientin genau wegen dieses Themas auf. Sie war zu der Zeit Ende 50, hatte einen sicheren Arbeitsplatz und ein anspruchsvolles Aufgabengebiet. Allerdings war sie etwas übergewichtig, und es stellten sich die ersten gesundheitlichen Störungen ein: Bluthochdruck, Schlaflosigkeit, innere Unruhe usw. Sie wollte auf keinen Fall einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden und machte sich zunehmend Sorgen um ihren Lebensabend.

Ganz offen gab sie zu, dass sie im Grunde genau wüsste, was sie zu tun und zu lassen hätte. Aber sie hatte nicht die Kraft, dies auch auf Dauer durchzuhalten. Immer wieder fiel sie in ihr ungesundes Essverhalten zurück.

Wir einigten uns darauf, das Thema mit einem Coaching anzugehen.

Das Ziel der Klientin war es, Gewicht zu verlieren und sich in erster Linie um sich und ihre Gesundheit zu kümmern. Sie wollte einen langen und gesunden Lebensabend genießen und war der Meinung, dass sie gesünder und glücklicher wäre, wenn sie ihr Körpergewicht dauerhaft um einige Kilos reduzieren könnte.

Das Ergebnis unseres Coachings war dann für mich doch sehr überraschend. Eines Tages suchte sie mich freudestrahlend auf und erklärte mir:

„Ich wollte mich bei Ihnen für Ihre Unterstützung bedanken und Ihnen sagen, dass ich bei meinem Arbeitgeber gekündigt habe. Ich werde in den Vorruhestand gehen. Das Coaching hat mir die Augen geöffnet. Nicht mein Übergewicht ist der Grund für meinen schlechten Gesundheitszustand, sondern die tägliche berufliche Herausforderung, die mich zunehmend belastet hat. Ohne Coaching hätte ich niemals den Mut gefunden, offen zu sagen, dass mir meine berufliche Tätigkeit langsam über den Kopf zu wachsen beginnt.“

Foto: pixabay, lizenzfrei

Es ist nicht immer wie es scheint

Häufig verfolgen wir ein bestimmtes Ziel, weil wir denken, dass es uns besser ginge, wenn wir es erst erreicht hätten. Dann seien wir glücklicher, gesünder, zufriedener. Aber manchmal stellen wir dann fest, dass dies doch nicht der Fall ist. Daraufhin stellen wir uns entweder die Frage, warum das so ist, oder wir setzen und das nächste Ziel in der Hoffnung, dass wir dann bekommen, was uns fehlt.

Bei meiner Klientin schien das Ziel klar zu sein, nämlich sich um sich selbst zu kümmern, sich wertzuschätzen und auf sich zu hören. Und das Körpergewicht zu reduzieren, um gesund zu bleiben, stand für sie in unmittelbarem Zusammenhang damit.

Viele von uns denken, dass Menschen, die dem derzeitigen Schönheitsideal entsprechen, schlank und sportlich sind, auch automatisch erfolgreich, gesund und glücklich sein müssten.

Ich kann Ihnen jedoch versichern, dass viele meiner Klienten genau in diese Gruppe passen. Und sie leiden sehr darunter, dass man nur die „Verpackung“ sieht.

Vor vielen Jahren war ich auf einer Fortbildung. Es ging um das Thema Diabetes. Den Namen des Arztes habe ich inzwischen vergessen, aber nicht was er uns sagte: „Lieber fett und fit als schlank und schlapp.“

Auf den Inhalt kommt es an!

Meine Klientin verabschiedete sich von mir mit den Worten: „Ich habe erkannt, dass nicht mein Körpergewicht mich krank macht, sondern die Lebensumstände, die auf mich einwirken. Mein Mann liebt mich so wie ich bin, und ich fühle mich mit mir selbst wohl. Warum sollte ich daran etwas ändern? Also ändere ich lieber Dinge, die mir nicht guttun.“

Ich wünsche mir für alle meine Klienten diese einfache Erkenntnis, den Mut, den ersten Schritt zur positiven Veränderung zu gehen und zu erfahren, wie gut es sich anfühlt, das Richtige getan zu haben.

Thomas Edison sagte einmal:
Ich habe nicht 10.000-mal versagt.
Ich habe erfolgreich 10.000 Wege gefunden, die nicht funktionieren werden.

Und ich sage:
Ich zeige Ihnen einen von vielen Wegen, der funktionieren wird.
Aber nur, wenn Sie das auch möchten. Es liegt an Ihnen. Sie entscheiden!

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas

(31) Nur wer integer ist, kann sich erfolgreich abgrenzen

In den vergangenen beiden Artikeln habe ich Ihnen zwei Geschichten erzählt von Menschen, die in einer unangenehmen Lebenssituation oder Verhaltensweise feststeckten.

In der ersten Geschichte ging es um mich und die Tatsache, dass ich es gewohnt war falsch zu kommunizieren.

Die zweite Geschichte handelte von einer Kundin, die entdeckte, dass sie bisher jede Verantwortung scheute und sich dadurch das Leben schwer machte.

Und heute geht es um das Thema „Integrität“ und was es damit auf sich hat.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Zu schwach um NEIN zu sagen

Meine Klientin war eine sehr sensible und mitfühlende Person, die sich Zeit ihres Lebens für andere aufopferte und sich schamlos hat ausnutzen lassen. Sie war ständig besorgt um andere und immer bemüht alles richtig zu machen. Ihr Verhalten vermittelte ihrem Umfeld jedoch das Gefühl, dass sie ein schwacher Mensch sei und man an ihr seinen eigenen Unmut ungeniert auslassen konnte, denn man hatte die Erfahrung gemacht, dass sie sich gegen ungerechtfertigte Anschuldigungen nie zur Wehr setzte.

Herausfinden wo die Wurzel des Übels liegt

Mit den Jahren bemerkte meine Klientin, dass ihre von Natur aus dünne Haut immer durchlässiger wurde und sie in einen melancholischen Erschöpfungszustand verfiel. Sie erkannte, dass sich an ihrem Verhalten etwas ändern musste und kam zu mir.

Ich hörte mir ihre Geschichte wie immer sehr aufmerksam an und bat sie dann spontan, sich auf drei Blätter Papier zu stellen, die ich vor ihr auf dem Fußboden ausbreitete. Sie wusste nicht, was auf den Blättern stand, im Gegensatz zu Ihnen, liebe Leserin und Leser.

Auf den Blättern standen die Worte „Kommunikation“, „Verantwortung“ und jetzt auch „Integrität“.

Auch diese Klientin bat ich, das Blatt Papier zu wählen, auf dem sie sich nicht wohl fühlte. Und wie nicht anders zu erwarten, entschied sie sich für das Blatt mit dem Wort „Integrität“.

Was hat Integrität mit dem Problem zu tun?

Diese Frage stellte ich meiner Klientin. Sie wusste darauf keine Antwort und gab etwas verlegen zu, dass sie mit diesem Wort nicht viel anfangen könne.

Ich beruhigte sie, indem ich ihr zusicherte, dass sie sich hier in guter Gesellschaft befinden würde. Die wenigsten meiner Klientinnen und Klienten konnten sofort etwas mit diesem Begriff anfangen. So zog ich meine schlaue Notiz zu Rate und las ihr vor, was es mit dem Begriff „Integrität“ auf sich hat, nämlich:

Meine Gedanken und mein Handeln sind im Einklang. Ich bin ganz bei mir selbst. Ich bin geschützt vor äußeren Eindrücken. Nichts und niemand kann mich verletzen. Ich zeige Grenzen auf, die andere respektieren. Ich fühle mich stark und bin gut zu mir. Ich bin aufrichtig und authentisch.
Ich bin charakterstark.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Lernen, sich abzugrenzen und zu sich zu stehen

Meiner Klientin war, nachdem der Begriff „Integrität“ geklärt war, durchaus bewusst, dass sie ein Problem damit hatte, sich abzugrenzen. Es war ihr aber noch nie gelungen, dieses Ziel zu erreichen.

Ich versprach ihr, dass sie, wenn sie sich auf ein Experiment einlassen würde, ein Werkzeug mit nach Hause nehmen könne, dass ihr im Alltag helfen würde, ihr Ziel Schritt für Schritt zu erreichen.

Der Körperanker kommt zum Einsatz

Ich bat meine Klientin sich vorzustellen, wie es sei, ab sofort ganz bei sich selbst zu sein und sich abgrenzen zu können. Wie es sei, wenn sie erfolgreich Grenzen aufzeigen könne die andere respektierten. Und sich vorzustellen, ab sofort gut zu sich zu sein, sich stark zu fühlen. Kurzum: charakterstark zu sein.

Diese neue innere Haltung und das damit verbundene gute Gefühl verankerte sie mit einer Körperbewegung. Sie setzte dieses Werkzeug ab sofort immer dann ein, wenn sie bemerkte, dass ihre Grenzen überschritten wurden bzw. noch bevor die Situation tatsächlich eintrat.

Was es genau mit dem Körperanker auf sich hat, können Sie gerne in den Folgen 29 und 30 nochmals nachlesen.

Des Rätsels Lösung: drei Worte

Immer wenn wir in einer belastenden Situation feststecken oder eine Verhaltensweise an den Tag legen, die uns nicht guttut, finden Sie die Lösung in diesen drei Worten. Prüfen Sie immer, welches Thema bearbeitet werden muss, damit Sie Ihr positives Ziel erreichen.

  • Geht es um „Kommunikation“?
  • Geht es um „Verantwortung“?
  • Geht es um „Integrität“?

Wie Sie das herausfinden können, wissen Sie sicher schon. Falls nicht, finden Sie die Übungen und Testmethoden in meinen bisherigen Folgen oder zusammengefasst in den Folgen 25 und 26 dieses Blogs.

Ich wünsche Ihnen viel Freude mit den neuen Erkenntnissen und bin gerne für Sie da, wenn Sie Fragen haben.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas

(30) Verantwortung übernehmen – aber richtig

Mit gegenüber sitzt eine gepflegte, attraktive Frau, Mitte Fünfzig, dunkelhaarig mit dunklen Augen und einem verzweifelten Gesichtsausdruck. Nervös knetet sie ihre Hände im Schoß und rutscht unruhig auf ihrem Stuhl hin und her.

Ich frage Sie, welches Thema sie denn zu mir führt und warte ruhig ab, bis sie mir ihre Geschichte erzählt.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Ein Schicksalsschlag folgt dem anderen

Sie erzählt mir, dass sie bis vor ca. 10 Jahren keine Probleme hatte. Sie war in einer glücklichen Beziehung, hatte einen Beruf der sie erfüllte, hatte viele nette Freunde und genoss das Leben in vollen Zügen. Auch finanziell musste sie sich keine Sorgen machen.

Aber irgendwann begann sich das alles zu ändern. Die Beziehung zerbrach, und die berufliche Situation änderte sich ebenfalls. Ihr gesamtes Leben wurde von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Sie zog wieder zurück an ihren Geburtsort und suchte sich einen neuen Arbeitsplatz. Aber dieses und die folgenden Arbeitsverhältnisse waren seitdem nie mehr unbefristet, und ihr saß immer die Angst im Nacken, wieder ohne Arbeit dazustehen und nicht für sich selbst sorgen zu können.

Das alles kostete sie so viel Energie, dass sie sich nach und nach von ihren Freunden zurückzog. Sie verlor mit der Zeit ihre Lebensfreude. Eines Tages diagnostizierten die Ärzte ein Burnout und danach eine Depression.

Nichts scheint wirklich zu helfen

„Zuerst wollte ich das alles nicht wahrhaben,“ berichtet sie mir. „Ich konnte nicht glauben, dass mir, der immer alles gelang und die immer alles perfekt macht, so etwas passieren kann.“

„Irgendwann habe ich mir aber gesagt,“ fährt sie fort, „dass ich nicht weiter den Kopf in den Sand stecken darf und begann eine Therapie. Ich war in den letzten Jahren bei verschiedenen Psychotherapeuten und Psychologen und nahm auch Antidepressiva ein. Aber mein Zustand hat sich nicht verbessert. Mir scheint, dass sich dieser belastende Zustand immer mehr auszubreiten und festzubeißen scheint. Ich bin inzwischen ein Experte was meine Probleme und die Ursachen dahinter betrifft. Aber davon habe ich nichts. Ich fühle mich von Tag zu Tag schlechter und verzweifelter.

Ich weiß mir nicht mehr zu helfen und dachte, es könne nicht schaden, wenn ich mir alternative Therapiemöglichkeiten anschaue. Vielleicht finde ich hier die Lösung und wieder zurück zu einem normalen Leben. Was habe ich denn noch zu verlieren?“

Weg von den Problemen – hin zu Lösungen

Ich hörte ihr geduldig zu und verstand genau was sie meinte. Meiner Meinung nach haben wir alle die Tendenz, uns auf unsere Probleme zu konzentrieren, sie zu analysieren und die Ursachen dahinter finden zu wollen. Dann stellen aber die meisten von uns – wie auch meine Klientin – fest, dass damit weder das Problem noch die Ursache verschwunden ist.

Ich erklärte ihr, dass sie genau den richtigen Schritt getan hat, nämlich den Schritt hin zum Coaching und damit zu einer lösungsorientierten Sichtweise.

Wir beschäftigten uns nicht weiter mit ihrem Thema, sondern damit, wie ihre Zukunft aussehen sollte und wie eine positive Veränderung herbeizuführen sei.

Die Lösung lautete: Verantwortung

Ich machte mit meiner Klientin eine Übung. Ich bat sie, sich nach und nach auf eines der drei vor ihr auf dem Fußboden liegenden Blätter zu stellen und das Blatt auszuwählen, auf dem sie sich am unwohlsten fühlte.

Auf dem Blatt, das sie dann wählte, stand das Wort „Verantwortung“.

Verblüfft schaute sie zuerst dieses Wort an und dann mich. Ich fragte sie, was ihr denn zu diesem Thema einfallen würde bzw. was dieses Wort mit ihrem Thema zu tun hätte?

Sie überlegt lange bevor sie mir antwortete. Zerknirscht und etwas beschämt musste sie zugeben, dass es ihr schwer fällt, grundsätzlich die Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Sie sei in einer behüteten Familie aufgewachsen, danach dann in eine behütete Partnerschaft mit einem wesentlich älteren Mann gegangen und hatte immer nur sichere Arbeitsplätze.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Meine Klientin erkannte, dass ihre Probleme damit zu tun hatten, dass sie sich immer darauf konzentriert hatte, jemanden zu finden, der alles für sie regelte oder aber jemanden, den sie für all ihr Unglück verantwortlich machen konnte. Wenn es keine Person gab, der sie den schwarzen Peter zuschieben konnte, dann waren es eben die widrigen Lebensumstände auf die sie keinen Einfluss hat.

Sie erkannte, dass sie sich selbst in eine Opferrolle begeben hatte, aus der nur sie allein wieder herauskam. Und zwar nur dann, wenn sie begann, für sich selbst, ihr Leben, ihre Entscheidungen und ihr Glück die alleinige Verantwortung zu übernehmen.

Die Rettung – der Körperanker

Ich bat die Kundin sich vorzustellen wie es sei, wenn sie ab sofort die Verantwortung für sich selbst und ihre Entscheidungen übernimmt. Wenn Sie nicht mehr nach Schuldigen suchen, sondern sich selbst den Spiegel vorhalten würde und wisse, dass die Lösung all ihrer Probleme in ihr selbst liegt.

Sie schmückte diese Vorstellung so lange aus, bis das gute Gefühl die zehn auf einer Skala von 1 bis zehn erreichte. Danach verankerte sie das gute Gefühl und die neue innerer positive Haltung, indem sie ihre rechte Hand auf ihr Brustbein legte.

Sie setzte den Körperanker regelmäßig im Alltag ein, und zwar immer dann, wenn sie feststellte, dass sie sich mal wieder vor ihrer Verantwortung zu drücken begann. Allein mit dieser kleinen Übung und dem Körperanker, konnte sich meine Klientin wieder auf den Weg in eine positive Zukunft machen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Thema „Verantwortung“?

Fällt es Ihnen leicht, Entscheidungen zu treffen und zu diesen zu stehen, auch wenn sich im Nachhinein vielleicht herausstellen sollte, dass es die falschen Entscheidungen waren?

Nehmen Sie ihr Leben in die eigenen Hände oder lassen Sie sich leben?

Genießen Sie es, die Opferrolle zu übernehmen und sich von anderen bemitleiden und bedauern zu lassen?

Das und vieles mehr können Sie ganz einfach mit den vielen Testmethoden und Übungen in den Folgen 25 und 26 herausfinden. Und wenn Sie möchten, probieren Sie auch einmal den Körperanker aus.

Und jetzt komme ich zu Ihrer noch ungestellten Frage

Sie möchten wissen, was auf den beiden anderen Blättern stand, auf die sich meine Klientin stellte? Auf dem einen Blatt stand das Wort „Kommunikation“. Kommt Ihnen das bekannt vor? Genau. Darüber habe ich im letzten Artikel geschrieben.

Das dritte Wort verrate ich Ihnen in meinem nächsten Artikel. Seien Sie gespannt.

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas

(29) Jede Wahrheit hat zwei Seiten

Wir sollten uns beide Seiten anschauen, bevor wir uns für das eine entscheiden. Dieser Meinung war angeblich schon der griechische Dichter Aesop, der vermutlich im 6. Jahrhundert vor Christus lebte.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Als ich das las, erinnerte ich mich an eine Situation während meiner Coachingausbildung. Es ging um ein Thema, das mich schon immer belastete und ich nicht in den Griff bekam. Um was es genau ging, kann ich nicht mehr sagen, aber der Grund für meinen unterschwelligen Zorn – den ich natürlich leugnete – war schlicht und ergreifend die Tatsache, dass ich die geborene Besserwisserin bin.

Erkenntnisse sind nicht immer schön – aber hilfreich

Als mir meine Kollegin damals die Augen öffnete, war ich zuerst empört und stritt ab, eine Besserwisserin zu sein. Aber da ich ja die Ausbildung machte um etwas zu lernen und insbesondere mich selbst besser kennenzulernen, dachte ich darüber nach. Es war nicht schön für mich festzustellen, dass ich eine Besserwisserin bin. Ich schämte mich auch dafür, ein – in meinen Augen – so unangenehmer Mensch zu sein. Denn Menschen, die in meinen Augen Besserwisser waren, empfand ich immer als arrogant, überheblich und eingebildet. Und das alles sollte auch ich sein?

Es gibt immer einen Grund für alles

Ich entschied mich also, das Thema anzugehen und zu schauen, was ich verändern könnte. Es stellte sich heraus, dass eine falsche Kommunikation die Ursache für meinen inneren unterdrückten Zorn war. Sie war auch der Grund dafür, warum ich Menschen, die ebenfalls alles besser wissen wollten, unsympathisch fand.

So begann ich, meine Besserwisserei anzunehmen und mit ihr umzugehen

Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn ich in jeder Situation immer „richtig“ kommunizieren würde. Damit war gemeint, dass ich mir vorstellte, erst meine Meinung zu äußern, wenn ich dazu aufgefordert wurde. Und ich stellte mir vor, dass ich meine Meinung auch gar nicht äußern musste, wenn ich nicht wollte.

Ich stellte mir vor, dass ich nicht mehr den Drang hatte, anderen ständig ins Wort fallen und ihnen meine Ansichten aufs Auge drücken zu müssen. Ich stellte mir vor, wie ich anderen wohlwollend und aufmerksam zuhörte und mir dabei sagte, dass jeder seine eigene Meinung haben dürfe. Und ich sagte mir, dass auch andere einmal Recht haben können und ich auch mal Unrecht.

Dies nahm mir meinen inneren Druck und ich spürte, dass ich nicht verantwortlich dafür war, anderen zu sagen, was richtig und falsch ist. Ich war nicht verantwortlich dafür, Ihnen zu sagen, was wahr und was unwahr ist. Und das fühlte sich fantastisch an.

Die guten Gefühle verankern

Es fühlte sich so leicht und unbeschwert an, dass ich es genoss, in diesem schönen Gefühl zu baden. Ich schmückte die Vorstellung so lange aus, bis ich das schöne Gefühl auf einer Skala von 1 bis 10 bei einer 10 einordnen konnte.

Um mich immer an dieses schöne Gefühl der Leichtigkeit zu erinnern, setzte ich einen sogenannten „Körperanker“. Damit ist gemeint, dass man – während man in dem schönen Gefühl verweilt – eine Körperstelle berührt, um dort das Gefühl zu speichern. Es sollte eine Stelle sein, die leicht und unauffällig zu erreichen ist und die Sie normalerweise im Alltag nicht berühren.

Wenn Sie z. B. beim Nachdenken ständig an Ihrem rechten Ohrläppchen zupfen, würde sich diese Stelle als Körperanker nicht eignen. Sie könnten dann z. B. mit Ihrer rechten Hand den linken Daumen umgreifen.

Ich habe mich dafür entschieden, mit der rechten Hand über meinen linken Ellenbogen zu streichen.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Den Körperanker in Stresssituationen lösen

Damit das gute Gefühl auch stark mit der ausgewählten Körperstelle verbunden ist, bin ich mindestens einmal täglich in dieses gute Gefühl eingetaucht und habe meinen linken Ellenbogen berührt.

Um zu sehen, ob die Verankerung auch funktionierte, habe ich mir eine Situation vorgestellt, die mir Stress verursachte und mit meiner Besserwisserei zu tun hatte. Dies rief sofort wieder unangenehme Gefühle hervor und ich spürte fast körperlich meinen unterdrückten Zorn. Ich habe dann meinen linken Ellenbogen berührt und fast sofort haben sich meine negativen Gefühle verändert und ich empfand die Situation als kaum noch belastend.

Der Sinn dieser Übung besteht darin, dass man in alltäglichen Situationen, in denen man sich dabei ertappt, wieder in die Besserwisserei abzurutschen, diese Körperstelle berührt, um nicht wieder in die alte Verhaltensweise zu verfallen.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Thema „Wahrheit“?

Sind Sie auch jemand, der wie ich unter seiner Besserwisserei leidet oder sie leugnet bzw. gar nicht weiß, dass man zu dieser „unangenehmen Gruppe“ gehört?

Können Sie die Meinung anderer aushalten oder beharren Sie auf Ihrer Wahrheit? Fällt es Ihnen leicht zuzugeben, wenn Sie sich geirrt haben?

Das und vieles mehr können Sie ganz einfach mit den vielen bereits vorgestellten Testmethoden und Übungen herausfinden. Und wenn Sie möchten, probieren Sie auch einmal den Körperanker aus.

Nicht nur eine falsche Kommunikation könnte einer der Gründe für Ihr Thema sein. Es gibt noch zwei andere, die ich Ihnen in den nächsten beiden Artikel vorstelle.

Die Arbeit hat sich gelohnt

Heute kann ich sagen, dass es sich gelohnt hat, mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Den Körperanker brauche ich nur noch selten, denn ich stehe inzwischen offen, ehrlich und humorvoll zu meiner „dunklen“ Seite und stelle fest, dass mir fast keine Besserwisser mehr begegnen. Eigenartig, oder?

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas

(24) Familienaufstellungen oder systemisches Stellen: Ein möglicher Weg, um Antworten zu erhalten

Ich glaube, dass wir alle schon einmal etwas über Aufstellungen gehört haben oder vielleicht jemanden kennen, der schon einmal eine Familienaufstellung gemacht hat.

Sie haben bereits selbst Erfahrungen im Familienstellen? Dann schauen Sie doch mal, ob Sie bestätigen können, was ich hier schreibe.

Manche sind überzeugt von dieser Methode und andere wiederum suchen und finden logische Erklärungen dafür, dass das, was sie gesehen oder selbst erlebt haben nicht sein kann und nichts mit ihnen selbst zu tun hat.

Aber eines haben beide gemeinsam: Der Wunsch endlich Antworten zu finden, die ihnen helfen, ihre belastenden Themen hinter sich zu lassen, um ein glückliches und selbstbestimmtes Leben zu führen.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Die klassische Familienaufstellung

Ich selbst habe zweimal eine Familienaufstellung als Beobachterin miterleben dürfen und war beide Male sehr beeindruckt und immer wieder überrascht davon, wie schnell sich fremde Menschen in die Energie anderer Menschen einfühlen können.

In beiden Fällen hatten die betreffenden Personen ein ungeklärtes Thema mit einem Familienangehörigen. Sie haben dann ganz spontan Kursteilnehmer gefragt, ob sie bereit wären, in die ein oder andere Rolle zu schlüpfen und für die nicht anwesenden Familienmitglieder zu sprechen.

Auch für die Person, die Hilfe suchte, wurde ein Stellvertreter gewählt.

Die „stellvertretenden Familienmitglieder“ fanden sich dann zusammen und haben sich ganz intuitiv einen Platz im Raum gesucht. Die hilfesuchende Person stellte nun nach und nach den Stellvertretern Fragen.

Innerhalb kurzer Zeit bemerkte ich dann, dass die Stellvertreter begannen, sich anders zu verhalten und sich zu Dingen zu äußern, die sie nicht wissen konnten. Das hatte damit zu tun, dass die Stellvertreter bereit waren, sich auf die Energie der realen Person einzulassen.

Was tun mit den gewonnenen Erkenntnissen?

Diese Frage habe ich mir bei einer der beiden Aufstellungen auch gestellt.

Die hilfesuchende Person bekam zwar viele Antworten und hat auch Erkenntnisse gewinnen können, aber damit waren die belastenden Themen meiner Meinung nach noch lange nicht vom Tisch.

Bei der zweiten Familienaufstellung verhielt sich die Sache schon ganz anders, denn hier wurde alles Negative und Belastende sofort „korrigiert“, und zwar mit der „Chinesischen Quantum Methode“ (CQM).

Foto: pixabay, lizenzfrei

Systemisches Stellen mit CQM

Wie Sie vielleicht wissen, handelt es sich bei CQM um eine Technik, die unter anderem sehr schnell und effektiv negative Glaubenssätze auflöst. Was CQM genau ist und wie es funktioniert können Sie gerne in meinem Artikel CQM – Das Coachinggespräch der besonderen Art nachlesen.

Der Vorteil bei einer Aufstellung in Kombination mit CQM liegt meiner Meinung nach darin, dass sofort alle negativen Glaubenssätze, negative Gedanken und belastende Gefühle bei der hilfesuchenden Person aufgelöst werden.

Noch während der Aufstellung erspüre ich was meine Klientinnen und meine Klienten belastet und löse das dann auf. Das bedeutet, dass die gewonnenen Erkenntnisse sie nicht weiter negativ belasten oder sie noch weiter gedanklich beschäftigen. Meine Klientinnen und Klienten fühlen sich nach der „Korrektur“ sehr erleichtert und sind positiv gestimmt. Sie verlassen meine Praxis mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen.

Aufstellungsarbeit mit Figuren

Ich persönlich gehöre zu den Menschen, die keine Familienaufstellung mit realen, mir fremden Personen machen möchten. Daher bevorzuge ich die Aufstellung mit Figuren.

Diese Methode ist genau so effektiv und hat den Vorteil, dass mir nur eine Person gegenübersitzt, die unter Umständen sieht, wenn ich meine Fassung verliere.

Foto: pixabay, lizenzfrei

So sieht die Aufstellung mit Figuren aus

Nachdem mir meine Klientin oder mein Klient mitgeteilt hat um was es geht, entscheiden wir gemeinsam, welche Personen mit dem geschilderten Thema zu tun haben. Ich notiere mir alle Personen und ordne sie spontan verschiedenen Playmobil-Figuren zu. Die Zuordnung kenne nur ich.

Dann lege ich ihnen die Figuren auf einen Tisch und bitte sie, intuitiv und zügig die Figuren auf den Tisch zu stellen. Dies kann entweder mit offenen oder mit geschlossenen Augen geschehen.

Danach frage ich, welchen Eindruck das Gesamtbild auf meine Klientin oder meinen Klienten macht. Im Laufe des Gespräches finden sie auch heraus, welche Figur für welche Person steht. Sie selbst nehmen dann energetisch wahr, wie sich die anderen Personen fühlen, was sie denken und möchten.

Und während der ganzen Zeit korrigiere ich mit CQM alles Negative und Belastende, so dass meine Klientinnen und Klienten den größtmöglichen Nutzen von der Aufstellungsarbeit mit nach Hause nehmen.

Welche Themen können denn „systemisch aufgestellt“ werden?

Alle Themen können systemisch aufgestellt werden. Wenn Sie ein berufliches Thema haben oder sich um Ihre Gesundheit Sorgen machen, können Sie diese Themen ebenso aufstellen, wie Themen rund um Ihre Haustiere oder um finanzielle Angelegenheiten.

Sie haben Schwierigkeiten, sich für etwas zu entscheiden und sind hin- und hergerissen zwischen zwei Möglichkeiten? Auch das kann man systemisch sehr gut aufstellen.

Je offener und neugieriger Sie sich diesem Thema nähern, desto besser wird das Ergebnis sein. Wenn Sie ohne Erwartungshaltung an die ganze Sache rangehen, können Sie auch nicht enttäuscht werden.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und viele neue Eindrücke und Erkenntnisse. Und wenn Sie so zurückhaltend sind wie ich, finden Sie sicher einen Coach, der die Aufstellung mit Figuren macht.

Meine Playmobil-Figuren liegen übrigens immer griffbereit neben mir. Auch für Sie!

Es grüßt Sie herzlich
Ihre Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog

(16) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 4)

Bisher haben Sie acht Einschärfungen näher kennengelernt, und zwar:

Foto: pixabay, lizenzfrei


Werde nicht erwachsenSei kein KindSei nicht
Sei nicht wichtigSei nicht duDenk nicht
Gehör nicht dazuSei nicht gesund.


Die vier letzten Einschärfungen stelle ich Ihnen heute vor.

Zeig keinen Ärger

Eltern, die selbst keine Erlaubnis haben, ihren Ärger zu zeigen, verbieten auch ihrem Kind, seinen Unmut zu äußern. Das Kind wird – meist mit Liebesentzug – bestraft, wenn es sich zornig verhält.

Foto: pixabay, lizenzfrei


Es lernt nie, mit Ärger in angemessener Weise umzugehen und ihn zum Ausdruck zu bringen. Dieses „böse“ Gefühl wird meisterhaft so lange unterdrückt, bis irgendwann eine Kleinigkeit genügt, um in die Luft zu gehen. Und das in absolut unangemessener Art und Weise. Die Folge davon ist, dass das Kind einen neuen Beweis dafür hat, wie schlimm es ist, seinen Ärger zu zeigen.


Erwachsene können sich dann später nicht gegen Übergriffe abgrenzen und Ihre Interessen durchsetzen. Denn dazu wäre der gesunde Umgang mit dem Ärger erforderlich. Und es passiert ihnen auch weiterhin, ihren Ärger so lange aufzustauen, bis es zur nächsten Explosion kommt.

Zeig keine Gefühle

Wenn Eltern Angst haben, dass die Gefühle ihres Kindes ihre eigenen (unangenehmen) Gefühle hochbringen, werden sie ihm unbewusst beibringen, seine positiven und negativen Gefühle zu unterdrücken. Sie geben das weiter, was sie selbst gelernt haben.

Die Eltern-Kind-Beziehung ist nicht unfreundlich, sie spielt sich jedoch ausschließlich auf der rationalen Ebene ab. Dies bedeutet, dass ein trauerndes Kind nicht getröstet wird. Seine Zärtlichkeiten werden abgewehrt. Es lernt sehr schnell, dass es ihm besser geht, wenn es seine Gefühle kontrolliert.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Denn etwas zu fühlen, ohne diesem Ausdruck geben zu können, tut weh.

Um diesem Schmerz zu entgehen, hat man sich ganz einfach von seinen eigenen Gefühlen „abgeschnitten“.

Erwachsene haben daher kaum mehr Zugang zu ihren eigenen Gefühlen.

Sie haben Angst vor ihren eigenen Gefühlen, weil sie nicht gelernt haben, diesen Ausdruck zu verleihen.


Probleme entstehen meist dann, wenn man eine Beziehung eingeht. Eine Beziehung zu einer Person, die ebenfalls „im Kopf und im Verstand“ zu Hause ist, gestaltet sich dabei leichter als die zu einer gefühlsbetonten Person.

Aber hier liegt sozusagen der Hund begraben: Man fühlt sich gerade zu diesen Personen hingezogen, die das leben können, was man sich selbst zu verbieten gelernt hat.

Komm mir nicht zu nahe

Thematisch hat diese Einschärfung mit dem Verbot: „Zeig keine Gefühle“ zu tun. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass diese Einschärfung eher auf der „körperlichen“ Ebene stattfindet.

Das Kind erfährt nicht die körperliche Nähe, die natürlich und gesund ist. Die Eltern kuscheln und schmusen nicht mit ihrem Kind. Sie weisen es jedes Mal zurück, wenn es Annäherungsversuche unternimmt.

Und hier passiert das Gleiche wie mit den Gefühlen: Man „schneidet“ das Bedürfnis nach körperlicher Berührung einfach ab – und schon geht scheinbar alles viel leichter.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Erwachsene haben dennoch nach wie vor den Wunsch nach Nähe. Doch sie haben Angst vor ihr. Sie mussten bisher ja stets Ablehnung erfahren, wenn sie versuchten, dieses Bedürfnis zu befriedigen.

Eine Liebesbeziehung wird dann so gestaltet, dass sich eine allzu große Nähe gar nicht erst einstellen kann. Man wohnt zum Beispiel in unterschiedlichen Städten oder arbeitet unter der Woche so viel, dass man dann, wenn mal Zeit füreinander da ist, einen heftigen Streit vom Zaun bricht, sodass die Nähe bloß nicht „zu nah“ wird.

Schaff’s nicht / Sei nicht erfolgreich

Wenn Eltern ihrem Kind von Beginn an vermitteln, dass sie mit seinen Leistungen nicht zufrieden sind bzw. ihm jedes Mal zeigen, wie man etwas richtig macht, dann weiß das Kind spätestens zu Schulbeginn, dass es niemals etwas gut genug machen kann.

Es ist auch möglich, dass folgende Sätze zur Tagesordnung gehörten:

„Das musste ja mal wieder schiefgehen, wenn du die Sache anpackst.“
oder
„Warum überrascht mich das jetzt nicht, dass du das nicht auf die Reihe kriegst.“

Foto: pixabay, lizenzfrei

Erwachsene organisieren ihr Leben dann unbewusst so, dass alles, was sie anpacken, misslingt. Sie haben kein Vertrauen in sich selbst und schrecken vor neuen Herausforderungen zurück.

Haben sie dann aber doch mal Erfolg, erkennen sie ihn nicht an oder nehmen ihn gar nicht als solchen wahr. Oder sie fragen sich, ob es nicht doch purer Zufall war.

Sich selbst aus dem Weg gehen

Wenn Sie ein Thema haben, das Sie noch nicht endgültig lösen konnten, steckt dahinter vielleicht eine „Einschärfung“, die es loszulassen gilt. Aber auch „Antreiber“ können ein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg sein. Vielleicht ist es jedoch auch ein Selbstwert, an dem Sie arbeiten könnten. Oder von allen etwas?

Finden Sie es doch einfach heraus, indem Sie die vielfältigen Übungen, die ich bereits vorgestellt habe, ausprobieren. Auch in meinem Gesundheits-Blog stelle ich weitere Übungen vor.

Ich zeige Ihnen auch gerne Wege, wie Sie Ihre Ziele erreichen können. Es ist ganz einfach.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog

(15) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 3)

In meinem ersten Artikel habe ich erklärt, dass Verbote auch Einschärfungen genannt werden und wie diese entstehen. Anhand eines realen Beispiels habe ich dargestellt, welche Auswirkungen Verbote aus der Kindheit im Erwachsenenalter nach sich ziehen können.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Im zweiten Artikel habe ich die ersten vier Einschärfungen näher vorgestellt, und zwar:

Werde nicht erwachsen – Sei kein Kind – Sei nicht – Sei nicht wichtig.

Heute schauen wir uns vier weitere Einschärfungen an.

Sei nicht du

Hier bekommt das Kind viel positive Aufmerksamkeit, wenn es einer Rollenerwartung entspricht. Als Mädchen verhält man sich z. B. wie ein Junge, weil die Eltern lieber einen Jungen gehabt hätten. Alles „mädchenhafte“ wird abgelehnt. In der Pubertät hat das Kind dann häufig Schwierigkeiten mit der eigenen Identität. Als Frau kann es passieren, dass die eigene Weiblichkeit nicht akzeptiert wird.

Auch Eltern, die ihren Kindern sagen, wie ein „richtiger Junge“, ein „richtiges Mädchen“ zu sein hat, vermitteln diese Einschärfung. Sie akzeptieren nicht, wenn die Interessen des Kindes in eine andere Richtung gehen. Die Eltern erwarten, dass das Kind genau das tut, was nach ihrer Meinung das Beste ist und später einen Beruf erlernt, den sie für gut und richtig erachten.

Erwachsene wissen demnach in ihrem weiteren Leben oft nicht, was sie selbst wollen. Sie haben sich immer nach den Vorstellungen anderer gerichtet. Das führte dazu, dass sie ihre eigenen Bedürfnisse nie gespürt haben.

In der Mitte ihres Lebens passiert es dann häufig, dass sie ein Unbehagen empfinden und sich fragen, ob das schon alles gewesen sei. Sie spüren zwar was sie nicht mehr wollen, aber was sie wollen, können sie nicht fühlen.

Denk nicht

Dieses Verbot bekommen häufig sehr intelligente Kinder mit auf den Weg. Es kann sein, dass die Eltern es nötig haben, andere klein zu machen, damit sie sich groß fühlen können. Und wenn das Kind irgendwann die Erklärungen der Eltern anzweifelt, weil es z. B. in der Schule etwas anderes gelernt hat und die Eltern „korrigiert“, dann reagieren diese sehr heftig auf die vermeintliche „Besserwisserei“ ihres Kindes. Sie fühlen sich angegriffen.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Auch unsichere Eltern, die sich womöglich als Versager fühlen und Angst haben, mit den geistigen Höhenflügen ihres Kindes nicht mithalten zu können, neigen dazu, es lächerlich zu machen.

Das kluge Kind lernt schnell, dass es zu Hause harmonischer zugeht, wenn es mit seiner Intelligenz hinter dem Berg hält. Es gibt den Eltern Gelegenheit zu brillieren, indem es dumme Fragen stellt.

Erwachsene haben dieses Verhalten so verinnerlicht, dass man sich das Denken dann tatsächlich abgewöhnt hat. Jetzt gerät man in Panik, wenn man z. B. etwas Neues lernen soll. Man redet sich ein, dumm zu sein. Nichts zu kapieren. Man fühlt sich wie gelähmt.

Mit dieser Begriffsstutzigkeit nervt man sein Umfeld ganz gehörig und kaschiert damit unbewusst seine Intelligenz und Kompetenz.

Gehör nicht dazu

Hier hat das Kind Schwierigkeiten, sich in eine Gruppe zu integrieren (z. B. Freundeskreis, Schulklasse oder ein Team). Das liegt daran, dass die Eltern dem Kind vermittelt haben, entweder zu gut für die anderen oder nicht gut genug zu sein.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Vielleicht kam die Herkunftsfamilie aus einem fremden Land. Man hat die Erfahrung gemacht, dass das Anderssein nicht akzeptiert wurde. Die Erfahrung wird an das Kind weitergegeben und es lernt, dass Geborgenheit nur in der eigenen Familie zu finden ist.

Erwachsene verhalten sich dann unbewusst so, dass sie von keiner Gruppe akzeptiert werden. Man möchte das auch nicht wirklich. Es sei denn, dass es sich bei dieser Gruppe entweder um die eigene Familie oder um eine „Ersatzfamilie“ handelt. Letzteres könnte dann beispielsweise die Abteilung sein, in der man arbeitet und der man sich zugehörig fühlt. Nicht aber die Firma, zu der diese Abteilung gehört.

Sei nicht gesund

Das Kind hat gelernt, dass es Vorteile mit sich bringt, wenn es krank ist. Es kann sein, dass die Mutter nur dann Zeit hatte, wenn das Kind krank war. Vielleicht war die Mutter aber auch überfürsorglich, weil sie ihren Lebensinhalt darin sah, gebraucht zu werden. Dann hat sie aus dem „kleinen Schnupfen“ ihres Kindes gleich eine „Virusgrippe“ gemacht.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Erwachsene gehen durchs Leben und erzählen jedem, der es nicht hören möchte, dass man von „schwacher Gesundheit“ sei.

Bei dieser Einschärfung geht es nicht darum, etwas Unangenehmen zu vermeiden, wie bei allen anderen 11 Einschärfungen. Nein, es geht darum, etwas Positives zu erringen. Und das nennt sich „Krankheitsgewinn“.

Sie dürfen wollen, wenn Sie möchten

Sollte es Ihnen unter den Nägeln brennen, herauszufinden, welche Einschärfungen Sie ausbremsen, dann wäre jetzt die Gelegenheit damit zu beginnen.

Und es steht sicher nichts im Wege, diesen Einschärfungen „den Wind aus den Segeln“ zu nehmen. Ich zeige Ihnen auch gerne, wie das geht.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog

(14) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 2)

Willkommen zum zweiten Teil meiner vierteiligen Artikelserie über „Verbote bzw. Einschärfungen“.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Heute möchte ich näher auf die einzelnen Einschärfungen eingehen und genauer erklären, welche mögliche Auswirkungen sie auf unser Leben haben können.

Im ersten Teil meiner Artikelserie habe ich erklärt, was man unter Einschärfungen versteht und wie sie zustande kommen. Falls Sie diesen noch nicht gelesen haben können Sie dies gerne nachholen.

In diesem Beitrag habe ich bereits zwei Einschärfungen erwähnt, und mit diesen möchte ich auch hier beginnen.

Werde nicht erwachsen

Diese Einschärfung wird wohl kein Elternteil ganz ausdrücklich an ein Kind stellen. Aber unbewusst wird dem Kind vermittelt, dass es den Eltern am liebsten wäre, wenn es hilflos, abhängig und unselbstständig bliebe.

Die Gründe dahinter können sehr unterschiedlich sein.

Vielleicht haben die Eltern nicht wirklich ein eigenes Leben und füllen diese Leere nun mit einem Kind.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Oder sie funktionieren zwar als Eltern gut, nicht aber als Paar. Und wenn das Kind schließlich selbstständig ist und seinen eigenen Weg geht, kann es passieren, dass die Ehe nicht mehr hält.

Als Erwachsener hat dieses Kind dann später Schwierigkeiten damit, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Häufig suchen sich diese Menschen eine Partnerin oder einen Partner, die oder der unbewusst die Rolle der Eltern übernimmt.

Sei kein Kind

Wenn Eltern mit der lebendigen Energie ihres Kindes nicht zurechtkommen, dann beginnen sie bald damit, ihm dieses „kindische Verhalten“ abzugewöhnen. Es wird so lange an dem Kind „herumerzogen“, bis endlich das gewünschte Ergebnis da ist. Nämlich eine perfekte, wohlerzogene und altkluge Puppe.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Aber auch Kinder, die schon sehr früh Verantwortung übernehmen müssen, bekommen nicht die Erlaubnis, sich auch wie ein Kind zu verhalten.

Für ein gutes Verhalten gibt es Lob und viel positive Zuwendung. So wird es für das Kind zur Selbstverständlichkeit, dass es immer funktioniert.

Erwachsene sorgen dann in übertriebener Weise für die Menschen, die sie als ihnen anvertraut betrachten. Seien es die eigenen Kinder, Kollegen, Freunde, Eltern oder Nachbarn. Sie sind schlicht „überverantwortlich“.

Es kommt das Gefühl auf, dass man immer für andere da ist, aber nie jemand für einen selbst. Dabei vergessen viele, dass sie anderen auch nicht die Gelegenheit einräumen, sich zu revanchieren. Sie sind nur mit GEBEN beschäftigt und haben keine Zeit, auch zu NEHMEN.

Sei nicht

Das Kind macht hier die Erfahrung, dass es immer und immer wieder abgelehnt wird. Es erfährt vielleicht Misshandlungen oder emotionale Vernachlässigung. Und zwar so lange, bis es der Überzeugung ist, keine Lebensberechtigung zu haben. Es fühlt sich minderwertig.

Vielleicht hört das Kind auch Aussagen wie:
„Wenn du nicht gewesen wärst, dann …“ oder
„Wenn ich nicht ungewollt schwanger mit dir geworden wäre, dann …“

Menschen, die mit dieser Einschärfung großgeworden sind, entwickeln nicht selten Depressionen. Oder sie führen einen Lebenswandel, der ihnen körperlich schadet, in der (unbewussten) Hoffnung, das Leben verkürzen zu können.

Andere wiederum versuchen, sich unentbehrlich zu machen. Sie sind besonders hilfsbereit, liebenswürdig und aufopfernd. Sie denken, wenn sie beweisen, dass sie gebraucht werden, wird das Umfeld ihre Existenz akzeptieren. Wenn sie jedoch bemerken, dass die anderen auch ohne ihre Hilfe auskommen, stürzt für sie eine Welt zusammen.

Sei nicht wichtig

Ein Kind das von seinen Eltern vermittelt bekam, dass man sich bescheiden zu verhalten hat, sich immer im Hintergrund zu halten und darauf zu achten hat „was die Leute denken“, hat irgendwann gelernt, dass alle anderen wichtiger sind als es selbst.

Oder aber das Kind macht die Erfahrung, dass die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unwichtig sind und immer alles so gemacht wird, wie es die Eltern möchten. Das Kind muss ständig zurückstecken.

Damit dieses Kind die notwendige Zuwendung bekommt, passt es sich an seine Umgebung an und tut nur ja alles, was von ihm erwartet wird. Denn es könnte ja die Chance bestehen, dass hin und wieder auch die eigenen Wünsche erfüllt werden.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Als Erwachsener hält man sich dann auch immer im Hintergrund, schlägt so gut wie keine Bitte ab und wird ständig „untergebuttert“. Das Leben wird nach dem Motto: Ich darf nicht egoistisch sein! geführt.

Es kann auch sein, dass diese Menschen unbewusst Angst davor haben, die Grenzen anderer zu überschreiten und halten sich deshalb zurück.


Welchem Verbot unterliegen Sie?

Keinem, werden Sie jetzt sagen. Bei mir ist alles in Ordnung.

Schade, dass Sie mich jetzt nicht lächeln sehen können.

Auch ich dachte, dass bei mir inzwischen kein Verbot mehr einen Einfluss (oder zumindest keinen besonders großen Einfluss) hat. Dennoch habe ich mir den Spaß gemacht, alle 12 Einschärfungen kinesiologisch zu testen, bevor ich mit dieser Artikelserie begann.

Und wieder einmal war ich überrascht, dass zwei Verbote auf einer Skala von null bis zehn nach wie vor eine glatte ZEHN hatten.

Sie können gerne selbst einmal testen, ob eine der hier aufgeführten Einschärfungen einen hemmenden Einfluss auf Sie und Ihr Leben ausübt. Wenn Sie keine eigene Methode haben, dies herauszufinden, dann finden Sie unter der Kategorie „Übungen“ alle Artikel, in denen ich verschiedene Techniken vorstelle.

Die Skala-Frage

Wenn Sie mit den Einschärfungen arbeiten möchten, schlage ich vor, Ihre Frage wie folgt zu formulieren:

Wie stark ist der negative Einfluss der Einschärfung „XY“ auf einer Skala von null bis zehn? Null hat keinen negativen Einfluss und zehn entspricht dem stärksten negativen Einfluss. Kombinieren Sie diese Frage mit den von mir vorgestellten Methoden, die Sie unter der Kategorie „Übungen“ finden. Weitere Methoden finden Sie auch in meinem Gesundheits-Blog.

Wenn ich Ihnen helfen kann, dann lassen Sie es mich gerne wissen.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog

Literaturnachweis: R. Dehner, U. Dehner, Introvision, 2015

(13) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 1)

Eine Klientin kam zu mir, weil sie darunter litt, dass sie nicht in der Lage war, ihre Wünsche und Bedürfnisse zu äußern – und zwar stets dann, wenn es um sie selbst ging.
Und wenn Sie es doch tat, stellte sie fast immer fest, dass ihre Wünsche ignoriert wurden.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Ihr größtes Thema war schon seit Jahrzehnten, dass es ihr nicht möglich war, sofort in einem normalen, wertschätzenden und lockeren Ton zu sagen, dass sie etwas nicht wollte.

Sie staute alles Ungesagte und jeden Ärger so lange in sich auf, dass sie, wenn sie sich schließlich äußerte, dies nur in einer sehr aggressiven und verletzenden Art und Weise tun konnte.

Sie litt selbst sehr unter ihrem Verhalten und wollte nun endlich einen Weg finden, ihre Verhaltensweise zu ändern.

Verbote, die uns heute noch belasten

Ich hörte ihr geduldig zu und hatte den spontanen Einfall, dass wir vielleicht erst einmal ein Bisschen auf Spurensuche gehen sollten.

Wir einigten uns darauf, zunächst nach möglichen Verboten – auch „Einschärfungen“ genannt – zu suchen, die ihr heutiges Verhalten mit beeinflussen könnten.

Ich testete kinesiologisch die 12 Einschärfungen durch, und wir erhielten folgendes Ergebnis:

Die Aussagen „Sei kein Kind“ und „Werde nicht erwachsen“ haben sie sehr stark negativ beeinflusst. Wir waren beide etwas verblüfft, als wir das Ergebnis sahen. Wie kann das sein? Das widerspricht sich doch. Beide hatten wir hier den gleichen Gedanken.

Ich bat sie, sich Zeit zu lassen und mir zu sagen, was ihr dazu denn einfiele.

Die Geschichte meiner Klientin

Sie erinnere sich, dass sie als Kind dazu angehalten wurde, sich nicht albern, unvernünftig oder trotzig zu verhalten, sagte sie. Sie hätte sich zu benehmen. Ganz besonders in der Öffentlichkeit. Sie wurde immer sehr schön angezogen und die Eltern waren stolz auf sie und ihr Benehmen. Wenn sie sich „kindlich“ verhielt, wurde sie immer kritisiert.

Im Gegenzug dazu aber hatten ihr ihre Eltern vermittelt, dass das Leben hauptsächlich Gefahren bereithielte und sie am sichersten zu Hause sei. Auch wäre es besser, immer um Rat zu fragen, denn man hätte ja nicht die Lebenserfahrung der Eltern.

Ratlos schaute sie mich an. „Wie kann es denn sein, dass mir meine Eltern diese beiden Einschärfungen mit auf den Weg gegeben haben? Das widerspricht sich doch! Zum einen soll ich kein Kind sein und zum anderen soll ich nicht erwachsen werden?“

So entstehen Einschärfungen

Als Kind sind wir von dem Umfeld, in dem wir groß werden, abhängig. Wir reagieren auf die äußeren Umstände. Wenn uns unsere Eltern zum Beispiel ständig unbewusst Verbote vermitteln, nehmen wir diese Verbote irgendwann auch unbewusst auf.

Foto: pixabay, lizenzfrei

Umgekehrt kann es auch sein, dass manche Verbote direkt ausgesprochen werden, wie beispielsweise „Sei nicht so albern. Das gehört sich nicht“. Als Kind kommt dann die Botschaft an: „Sei kein Kind!“

Die Einschärfung (also das Verbot) „Werde nicht erwachsen“ wurde zwar im Falle meiner Klientin nie ausgesprochen, aber ihr durch die Art und Weise wie sie erzogen wurde vermittelt.


Die 12 Einschärfungen

So wie diese beiden Einschärfungen meiner Klientin das Leben schwermachten, so gibt es noch weitere Einschärfungen, die uns als Erwachsene (unbewusst) belasten können.

Wenn wir wissen, welche Einschärfung hinter unserem Thema liegt, wird es um einiges leichter, unser gewünschtes Ziel zu erreichen. Denn jetzt haben wir etwas in der Hand, an dem wir mit Hilfe von verschiedenen Techniken (Coaching, Hypnose usw.) arbeiten und das Verbot ein für alle Mal auflösen können. Nur so ist es gewährleistet, dass wir bewusst und unbewusst unsere eigenen Entscheidungen treffen können. Und wenn wir das können, dann können wir ein Leben nach unseren Vorstellungen leben.

Ich werde in meinen nächsten Artikeln näher auf diese 12 Einschärfungen eingehen und Ihnen gerne helfen, Ihr hinderndes Verbot herauszufinden.

Meine Klientin hat es geschafft

Nachdem die beiden Einschärfungen klar waren, habe ich sie gecoacht.

Sie hatte zwei Ziele vor Augen:

Sie wollte die Verantwortung für sich übernehmen, selbst Entscheidungen treffen, danach handeln und sich dabei wohlfühlen.

Außerdem wollte sie in der Lage sein, ihre Meinung, ihre Wünsche und Bedürfnisse ruhig, sachlich und wertschätzend zum Ausdruck zu bringen und sich dabei locker und entspannt fühlen.

Ein drittes Ziel kam hinzu, nachdem sie feststellte, dass die Coachingstunden erste positive Ergebnisse mit sich brachten: Sie entschied sich bewusst dazu, auch als Erwachsene lustig und albern zu sein und die Leichtigkeit zu leben, die ihr als Kind versagt wurde.

Haben auch Sie noch Ziele vor Augen, die es zu erreichen gilt? Oder leben Sie bereits das Leben, das Sie gerne möchten?

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog