Auch als Coach darf man ruhig die Hilfe eines anderen Coaches in Anspruch nehmen. In meinem Fall die eines Text-Coaches.
Herr Zahn berät Menschen, wenn es darum geht, stilvoller oder bildhafter oder ganz einfach ein bisschen professioneller zu schreiben.
Er zeigt, wie man an Worten und Formulierungen feilt, gibt Tipps zu Schreibtechniken und schafft es, dass sich die Gedanken seiner Klienten in Bilder verwandeln, die dann tatsächlich in Form von Worten ihren Weg aufs Papier oder auf den Computerbildschirm finden.
So weit, so gut. Eines Tages aber verlangte er etwas fast Unmögliches von mir. Ich sollte für meine Webseite ganz alleine und vor allem regelmäßig einen Blog schreiben. Natürlich über mein Thema, das Gesundheitscoaching!
Gesundheitscoaching kann ich. Aber darüber schreiben …?
Entsetzt schaute ich Herrn Zahn an. „Worüber soll ich denn einen Blog schreiben? Und wer würde den denn lesen wollen? Nein, so etwas mache ich nicht. Es gibt schon zu viele Blogs.“
Entschieden strich ich diesen Punkt von meiner To-do-Liste und schaute mein Gegenüber angriffslustig an.
Herr Zahn ließ sich nicht aus der Ruhe bringen und hielt meinem Blick unbeeindruckt stand. „Natürlich werden Sie einen Blog schreiben“, sagte er. „Und zwar über Ihre Arbeit, über Ihre Erfahrungen mit Ihren Klienten und selbstverständlich auch über sich selbst. Damit geben Sie vielen Menschen eine echte Hilfestellung und vor allem Tipps zur Selbsthilfe. Teilen Sie Ihr Wissen, schenken Sie Begeisterung!“ Schmunzelnd lehnte er sich in seinem Stuhl zurück.
„Ich soll etwas über mich persönlich schreiben?“ Entgeisterung machte sich in meinem Gesicht breit. Das wird ja immer schöner, dachte ich. Wer mich kennt, weiß, dass ich von Natur aus zurückhaltend bin und ich mich in der Beobachter- und Zuhörer-Rolle sehr wohl fühle – nicht aber in der Rolle der Selbst-Präsentiererin!
„Nein“, antwortete ich unmissverständlich. „Über mich persönlich werde ich nichts schreiben. Wenn ich schon einen Blog schreibe, dann wird es darin nicht um mich gehen, sondern um die Leserinnen und Leser. Nicht ich stehe im Mittelpunkt des Interesses, sondern immer mein Gegenüber mit seinem Thema!“
Herr Zahn sah mich nur schweigend an, und ich hörte mich etwas unsicher fragen: „Wie häufig sollte ich denn einen Blog auf meiner Webseite veröffentlichen …?“
„Zu Beginn würde ein Blog-Artikel pro Monat ausreichen – bis Sie sich ans Schreiben gewöhnt haben. Danach sollten es mindestens zwei pro Monat sein, gerne auch mehr.“ Mein Text-Coach schien außerordentlich zufrieden mit sich zu sein, hatte ich den Eindruck. Hatte er etwas bei mir erreicht, von dem ich da noch nicht mal wusste, dass er es erreicht hatte …?
Gibt es über Gesundheitscoaching noch etwas Neues zu berichten?
Nun gut. Ich muss gestehen, dass Herr Zahn damals tatsächlich etwas in mir ausgelöst hat. Also sitze ich heute, an einem verregneten Samstagnachmittag, an meinem Laptop und erzähle Ihnen ungeniert diese Episode aus meinem Privatleben. Und wieder einmal habe ich gelernt: Sag niemals nie!
Allerdings frage ich mich seit meinem Gespräch mit Herrn Zahn vor einigen Monaten, ob es zum Thema Gesundheitscoaching überhaupt noch etwas Neues zu erzählen gibt. Man könnte ja glatt den Eindruck haben, dass es im Augenblick irgendwie zum guten Ton gehört, zu einem Coaching zu gehen. Ging man früher zum Psychologen (ohne darüber zu sprechen), geht man heute zum „Coach“ und vergisst nicht, darüber nur ja auch in den sozialen Netzwerken ausführlich zu berichten.
Ich frage mich: Möchte ich Teil dieser „Coaching-Szene“ sein? Was zeichnet einen Coach überhaupt aus? Sich selbst gut zu vermarkten? Über seine eigenen Erfolge zu sprechen und zu schreiben? Sich mit Prominenten fotografieren zu lassen und diese Fotos unübersehbar den (künftigen) Kunden vor Augen zu führen?
Nein, ich glaube nicht, dass so etwas zu einem guten Coaching gehört. Für mich liegt der Schwerpunkt bei meinem Gesundheitscoaching in anderen Werten.
Ich möchte, dass meine (künftigen) Kunden wissen,
- dass sie im Mittelpunkt stehen
- dass ich ihnen eine lösungsorientierte Gesprächstherapie anbiete
- dass ich ihnen Werkzeuge an die Hand gebe, mit denen sie in Stresssituationen selbstbestimmt handeln können
- dass ich ihnen helfe, die ganz eigene Lösungsstrategie für ihr Thema zu finden.
Kurz gesagt:
Meine Kunden sprechen über
IHRE Erfolge
IHRE Gefühle
IHRE Erkenntnisse
Klappern gehört zum Handwerk – auch beim Gesundheitscoaching!
Selbstverständlich ist es wichtig, dass man über seine Arbeit und in einem gewissen Maß auch über seine Erfolge spricht bzw. berichtet. Nur so findet man neue Kunden.
Nachdem ich das eingesehen habe (danke, Herr Zahn), fällt es mir auch gar nicht mehr schwer, meine Gedanken zu Papier zu bringen und hin und wieder aus meinem privaten Nähkästchen zu plaudern. Nach und nach werde ich Ihnen daher meine Gesprächsangebote und Methoden zum Gesundheitscoaching näher erklären und versuchen, Sie zum Nachdenken oder besser noch zum „Andersdenken“ zu motivieren. Vielleicht „entzaubere“ ich durch meine persönlichen Erfahrungen und Erlebnisse auch die „Coaching-Szene“, im besten Fall helfe ich Ihnen, Ihr Misstrauen gegenüber des Gesundheitscoachings abzulegen.
Ist Gesundheitscoaching überhaupt etwas für Sie?
Vielleicht. Finden Sie es doch heraus, indem Sie schon jetzt eine der vielen Übungen, die ich Ihnen im Coaching zur Verfügung stelle, ausprobieren. Sie können diese Übung ganz für sich alleine machen oder gerne auch zusammen mit einem Menschen, dem Sie vertrauen und der offen für Neues ist.
Und so geht die Übung:
- Nehmen Sie bitte zwei DIN-A4-Blätter zur Hand.
- Schreiben Sie nun mit Bleistift auf das eine Blatt das Wort „Coaching“ und auf das andere Blatt das Wort „Psychotherapie“.
- Legen Sie beide Blätter mit der beschrifteten Seite nach unten auf den Fußboden. Wenn Sie die Übung alleine machen, dann schließen Sie jetzt die Augen und mischen die beiden Blätter bitte so lange, bis Sie nicht mehr wissen, auf welchem Blatt welches Wort steht.
- Überlegen Sie nun, welches Thema Sie innerlich derzeit gerade sehr beschäftigt. Es kann ein gesundheitliches Thema, ein zwischenmenschliches oder auch ein berufliches Thema sein. Was immer Sie möchten.
- Als nächstes stellen Sie sich mit beiden Füßen auf eines der Blätter und fragen Sie sich dabei ganz bewusst: Hilft mir die Methode, auf der ich gerade stehe, eine Lösung für mein Thema zu finden?
- Dann machen Sie diese Übung mit dem anderen Blatt Papier.
- Mit der Zeit spüren Sie, ob Sie sich auf einem der beiden Blätter Papier wohler fühlen als auf dem anderen. Manche Menschen verspüren sofort eine Reaktion, andere benötigen etwas mehr Zeit. Setzen Sie sich nicht unter Druck. Die Wahrnehmungen können auch nur sehr leicht sein. Fühlen Sie einfach nur, was in Ihnen vorgeht und bewerten Sie nichts.
Spüren Sie einen Unterschied? Ja? Dann drehen Sie nun das Blatt Papier um, das Ihnen positive Gefühle oder Gedanken beschert hat. Diese Übung zeigt Ihnen, welche Methode Ihnen am ehesten behagt – und ob das Gesundheitscoaching etwas für Sie ist.
Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas
Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog