Bisher haben Sie acht Einschärfungen näher kennengelernt, und zwar:
Werde nicht erwachsen – Sei kein Kind – Sei nicht –
Sei nicht wichtig – Sei nicht du – Denk nicht –
Gehör nicht dazu – Sei nicht gesund.
Die vier letzten Einschärfungen stelle ich Ihnen heute vor.
Zeig keinen Ärger
Eltern, die selbst keine Erlaubnis haben, ihren Ärger zu zeigen, verbieten auch ihrem Kind, seinen Unmut zu äußern. Das Kind wird – meist mit Liebesentzug – bestraft, wenn es sich zornig verhält.
Es lernt nie, mit Ärger in angemessener Weise umzugehen und ihn zum Ausdruck zu bringen. Dieses „böse“ Gefühl wird meisterhaft so lange unterdrückt, bis irgendwann eine Kleinigkeit genügt, um in die Luft zu gehen. Und das in absolut unangemessener Art und Weise. Die Folge davon ist, dass das Kind einen neuen Beweis dafür hat, wie schlimm es ist, seinen Ärger zu zeigen.
Erwachsene können sich dann später nicht gegen Übergriffe abgrenzen und Ihre Interessen durchsetzen. Denn dazu wäre der gesunde Umgang mit dem Ärger erforderlich. Und es passiert ihnen auch weiterhin, ihren Ärger so lange aufzustauen, bis es zur nächsten Explosion kommt.
Zeig keine Gefühle
Wenn Eltern Angst haben, dass die Gefühle ihres Kindes ihre eigenen (unangenehmen) Gefühle hochbringen, werden sie ihm unbewusst beibringen, seine positiven und negativen Gefühle zu unterdrücken. Sie geben das weiter, was sie selbst gelernt haben.
Die Eltern-Kind-Beziehung ist nicht unfreundlich, sie spielt sich jedoch ausschließlich auf der rationalen Ebene ab. Dies bedeutet, dass ein trauerndes Kind nicht getröstet wird. Seine Zärtlichkeiten werden abgewehrt. Es lernt sehr schnell, dass es ihm besser geht, wenn es seine Gefühle kontrolliert.
Denn etwas zu fühlen, ohne diesem Ausdruck geben zu können, tut weh.
Um diesem Schmerz zu entgehen, hat man sich ganz einfach von seinen eigenen Gefühlen „abgeschnitten“.
Erwachsene haben daher kaum mehr Zugang zu ihren eigenen Gefühlen.
Sie haben Angst vor ihren eigenen Gefühlen, weil sie nicht gelernt haben, diesen Ausdruck zu verleihen.
Probleme entstehen meist dann, wenn man eine Beziehung eingeht. Eine Beziehung zu einer Person, die ebenfalls „im Kopf und im Verstand“ zu Hause ist, gestaltet sich dabei leichter als die zu einer gefühlsbetonten Person.
Aber hier liegt sozusagen der Hund begraben: Man fühlt sich gerade zu diesen Personen hingezogen, die das leben können, was man sich selbst zu verbieten gelernt hat.
Komm mir nicht zu nahe
Thematisch hat diese Einschärfung mit dem Verbot: „Zeig keine Gefühle“ zu tun. Der Unterschied liegt jedoch darin, dass diese Einschärfung eher auf der „körperlichen“ Ebene stattfindet.
Das Kind erfährt nicht die körperliche Nähe, die natürlich und gesund ist. Die Eltern kuscheln und schmusen nicht mit ihrem Kind. Sie weisen es jedes Mal zurück, wenn es Annäherungsversuche unternimmt.
Und hier passiert das Gleiche wie mit den Gefühlen: Man „schneidet“ das Bedürfnis nach körperlicher Berührung einfach ab – und schon geht scheinbar alles viel leichter.
Erwachsene haben dennoch nach wie vor den Wunsch nach Nähe. Doch sie haben Angst vor ihr. Sie mussten bisher ja stets Ablehnung erfahren, wenn sie versuchten, dieses Bedürfnis zu befriedigen.
Eine Liebesbeziehung wird dann so gestaltet, dass sich eine allzu große Nähe gar nicht erst einstellen kann. Man wohnt zum Beispiel in unterschiedlichen Städten oder arbeitet unter der Woche so viel, dass man dann, wenn mal Zeit füreinander da ist, einen heftigen Streit vom Zaun bricht, sodass die Nähe bloß nicht „zu nah“ wird.
Schaff’s nicht / Sei nicht erfolgreich
Wenn Eltern ihrem Kind von Beginn an vermitteln, dass sie mit seinen Leistungen nicht zufrieden sind bzw. ihm jedes Mal zeigen, wie man etwas richtig macht, dann weiß das Kind spätestens zu Schulbeginn, dass es niemals etwas gut genug machen kann.
Es ist auch möglich, dass folgende Sätze zur Tagesordnung gehörten:
„Das musste ja mal wieder schiefgehen, wenn du die Sache anpackst.“
oder
„Warum überrascht mich das jetzt nicht, dass du das nicht auf die Reihe kriegst.“
Erwachsene organisieren ihr Leben dann unbewusst so, dass alles, was sie anpacken, misslingt. Sie haben kein Vertrauen in sich selbst und schrecken vor neuen Herausforderungen zurück.
Haben sie dann aber doch mal Erfolg, erkennen sie ihn nicht an oder nehmen ihn gar nicht als solchen wahr. Oder sie fragen sich, ob es nicht doch purer Zufall war.
Sich selbst aus dem Weg gehen
Wenn Sie ein Thema haben, das Sie noch nicht endgültig lösen konnten, steckt dahinter vielleicht eine „Einschärfung“, die es loszulassen gilt. Aber auch „Antreiber“ können ein Hindernis auf dem Weg zum Erfolg sein. Vielleicht ist es jedoch auch ein Selbstwert, an dem Sie arbeiten könnten. Oder von allen etwas?
Finden Sie es doch einfach heraus, indem Sie die vielfältigen Übungen, die ich bereits vorgestellt habe, ausprobieren. Auch in meinem Gesundheits-Blog stelle ich weitere Übungen vor.
Ich zeige Ihnen auch gerne Wege, wie Sie Ihre Ziele erreichen können. Es ist ganz einfach.
Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas
Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog