(14) Verbote aus Kindheitstagen, die uns noch heute negativ beeinflussen (Teil 2)

Willkommen zum zweiten Teil meiner vierteiligen Artikelserie über „Verbote bzw. Einschärfungen“.

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Heute möchte ich näher auf die einzelnen Einschärfungen eingehen und genauer erklären, welche mögliche Auswirkungen sie auf unser Leben haben können.

Im ersten Teil meiner Artikelserie habe ich erklärt, was man unter Einschärfungen versteht und wie sie zustande kommen. Falls Sie diesen noch nicht gelesen haben können Sie dies gerne nachholen.

In diesem Beitrag habe ich bereits zwei Einschärfungen erwähnt, und mit diesen möchte ich auch hier beginnen.

Werde nicht erwachsen

Diese Einschärfung wird wohl kein Elternteil ganz ausdrücklich an ein Kind stellen. Aber unbewusst wird dem Kind vermittelt, dass es den Eltern am liebsten wäre, wenn es hilflos, abhängig und unselbstständig bliebe.

Die Gründe dahinter können sehr unterschiedlich sein.

Vielleicht haben die Eltern nicht wirklich ein eigenes Leben und füllen diese Leere nun mit einem Kind.

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Oder sie funktionieren zwar als Eltern gut, nicht aber als Paar. Und wenn das Kind schließlich selbstständig ist und seinen eigenen Weg geht, kann es passieren, dass die Ehe nicht mehr hält.

Als Erwachsener hat dieses Kind dann später Schwierigkeiten damit, Verantwortung zu übernehmen und Entscheidungen zu treffen. Häufig suchen sich diese Menschen eine Partnerin oder einen Partner, die oder der unbewusst die Rolle der Eltern übernimmt.

Sei kein Kind

Wenn Eltern mit der lebendigen Energie ihres Kindes nicht zurechtkommen, dann beginnen sie bald damit, ihm dieses „kindische Verhalten“ abzugewöhnen. Es wird so lange an dem Kind „herumerzogen“, bis endlich das gewünschte Ergebnis da ist. Nämlich eine perfekte, wohlerzogene und altkluge Puppe.

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Aber auch Kinder, die schon sehr früh Verantwortung übernehmen müssen, bekommen nicht die Erlaubnis, sich auch wie ein Kind zu verhalten.

Für ein gutes Verhalten gibt es Lob und viel positive Zuwendung. So wird es für das Kind zur Selbstverständlichkeit, dass es immer funktioniert.

Erwachsene sorgen dann in übertriebener Weise für die Menschen, die sie als ihnen anvertraut betrachten. Seien es die eigenen Kinder, Kollegen, Freunde, Eltern oder Nachbarn. Sie sind schlicht „überverantwortlich“.

Es kommt das Gefühl auf, dass man immer für andere da ist, aber nie jemand für einen selbst. Dabei vergessen viele, dass sie anderen auch nicht die Gelegenheit einräumen, sich zu revanchieren. Sie sind nur mit GEBEN beschäftigt und haben keine Zeit, auch zu NEHMEN.

Sei nicht

Das Kind macht hier die Erfahrung, dass es immer und immer wieder abgelehnt wird. Es erfährt vielleicht Misshandlungen oder emotionale Vernachlässigung. Und zwar so lange, bis es der Überzeugung ist, keine Lebensberechtigung zu haben. Es fühlt sich minderwertig.

Vielleicht hört das Kind auch Aussagen wie:
„Wenn du nicht gewesen wärst, dann …“ oder
„Wenn ich nicht ungewollt schwanger mit dir geworden wäre, dann …“

Menschen, die mit dieser Einschärfung großgeworden sind, entwickeln nicht selten Depressionen. Oder sie führen einen Lebenswandel, der ihnen körperlich schadet, in der (unbewussten) Hoffnung, das Leben verkürzen zu können.

Andere wiederum versuchen, sich unentbehrlich zu machen. Sie sind besonders hilfsbereit, liebenswürdig und aufopfernd. Sie denken, wenn sie beweisen, dass sie gebraucht werden, wird das Umfeld ihre Existenz akzeptieren. Wenn sie jedoch bemerken, dass die anderen auch ohne ihre Hilfe auskommen, stürzt für sie eine Welt zusammen.

Sei nicht wichtig

Ein Kind das von seinen Eltern vermittelt bekam, dass man sich bescheiden zu verhalten hat, sich immer im Hintergrund zu halten und darauf zu achten hat „was die Leute denken“, hat irgendwann gelernt, dass alle anderen wichtiger sind als es selbst.

Oder aber das Kind macht die Erfahrung, dass die eigenen Wünsche und Bedürfnisse unwichtig sind und immer alles so gemacht wird, wie es die Eltern möchten. Das Kind muss ständig zurückstecken.

Damit dieses Kind die notwendige Zuwendung bekommt, passt es sich an seine Umgebung an und tut nur ja alles, was von ihm erwartet wird. Denn es könnte ja die Chance bestehen, dass hin und wieder auch die eigenen Wünsche erfüllt werden.

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Als Erwachsener hält man sich dann auch immer im Hintergrund, schlägt so gut wie keine Bitte ab und wird ständig „untergebuttert“. Das Leben wird nach dem Motto: Ich darf nicht egoistisch sein! geführt.

Es kann auch sein, dass diese Menschen unbewusst Angst davor haben, die Grenzen anderer zu überschreiten und halten sich deshalb zurück.


Welchem Verbot unterliegen Sie?

Keinem, werden Sie jetzt sagen. Bei mir ist alles in Ordnung.

Schade, dass Sie mich jetzt nicht lächeln sehen können.

Auch ich dachte, dass bei mir inzwischen kein Verbot mehr einen Einfluss (oder zumindest keinen besonders großen Einfluss) hat. Dennoch habe ich mir den Spaß gemacht, alle 12 Einschärfungen kinesiologisch zu testen, bevor ich mit dieser Artikelserie begann.

Und wieder einmal war ich überrascht, dass zwei Verbote auf einer Skala von null bis zehn nach wie vor eine glatte ZEHN hatten.

Sie können gerne selbst einmal testen, ob eine der hier aufgeführten Einschärfungen einen hemmenden Einfluss auf Sie und Ihr Leben ausübt. Wenn Sie keine eigene Methode haben, dies herauszufinden, dann finden Sie unter der Kategorie „Übungen“ alle Artikel, in denen ich verschiedene Techniken vorstelle.

Die Skala-Frage

Wenn Sie mit den Einschärfungen arbeiten möchten, schlage ich vor, Ihre Frage wie folgt zu formulieren:

Wie stark ist der negative Einfluss der Einschärfung „XY“ auf einer Skala von null bis zehn? Null hat keinen negativen Einfluss und zehn entspricht dem stärksten negativen Einfluss. Kombinieren Sie diese Frage mit den von mir vorgestellten Methoden, die Sie unter der Kategorie „Übungen“ finden. Weitere Methoden finden Sie auch in meinem Gesundheits-Blog.

Wenn ich Ihnen helfen kann, dann lassen Sie es mich gerne wissen.

Es grüßt Sie herzlich
Susanne Witschas

Und hier geht es zu meinem Gesundheits-Blog
www.naturheilpraxis-witschas.de/blog

Literaturnachweis: R. Dehner, U. Dehner, Introvision, 2015